On Formation

Sabine Bitter, Helmut Weber

Grundlage für die Arbeit on formation ist ein gefundenes Glasnegativ, das ca. 50 Menschen von oben fotografiert zeigt und wahrscheinlich aus den 50iger Jahren stammt. Am Computer wurden diese Figuren multipliziert und in verschiedene Formationen gebracht.
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bildergarten

..."Formationen des Urbanen, nicht als Bild der Stadt gemeint, sondern vielmehr als urbane Strömungslehre zu verstehen, die Fragen aufwirft wie: Wo entstehen Plätze, wo werden Interessen verdichtet, Beziehungen geknüpft, Raster geformt...?

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Heutige Kunst verhält sich wie ein Wirbelwind, agiert von einem mobilen kritischen (Nicht)-Zentrum aus. Sie ist über zahlreiche Orte verstreut, ins soziale Leben der Städte integriert und zugleich beweglich (vom Abort über die Küche und die Umkleidekabine bis zum Zoo). Ein Ort wird nicht als Kunstort verstanden, sondern als Ort des Werks, als Kontext für Kommunikation, als Wirkungs- und Handlungsspielraum. Diese kulturelle Praxis will vielmehr die diskursive, dialogische und ästhetische kontextuelle Eingebundenheit von Kunst reflektieren. Unser Bild von der Stadt wird nicht die Stadt abgeben, sondern das im doppelten Wortsinn flüchtige Bild von der Stadt. Die Bild-Sprache muss in spielerischen Übungen neue Verknüpfungen herstellen zur Stadt in unserem Gedächtnis, ja sogar, wie im Mittelalter, zur Stadt, wie wir sie täglich mit unseren fünf Sinnen sehen, hören, riechen, schmecken und fühlen. Entscheidend ist nicht nur eine neue Kontextualisierung der Stadt in der Kunst, sondern darüber hinausgehend die Konnexion, das Verknüpfen und Verflechten der Stadt mit dem eigenen Körper und Denken - und neu, mit den Surfern im Cyberweb. Denn die Zukunft der Stadt ist die Zukunft des Körpers und diese wiederum die Zukunft des Denkens - und umgekehrt. Stadtkörperdenken meint eben auch Denkstadtkörper, und weiter: Körperdenkstadt, Stadtdenkkörper, Denkkörperstadt und nicht zuletzt Körperstadtdenken." Ausschnitt aus dem Text „Stadt-Körper-Denken" von Paolo Bianchi.
Biographisches

Sabine Bitter und Helmut Weber arbeiten sowohl individuell, als auch in Kooperation und betreiben gemeinsam mit Jürg Meister eine eigene SITE im WorldWideWeb, LOT art.investigation: http://www.lot.or.at/LOT email: home@lot.or.at

Gegenstand der künstlerischen Ermittlungen sind Phänomene globaler Bewegungen, Schnittstellen virtueller und realer Urbanität, die Ästhetik von Verkehrsräumen, Medien und Kommunikationsstrukturen.

Sabine Bitter geb.1960, Österreich bildende Künstlerin, lebt und arbeitet in Wien; Studium an der Hochschule für Gestaltung Linz; Staatsstipendium des BMUK, Stipendium Cité des arts, Paris; Förderungspreis für künstlerische Fotografie des BMUK 94/95: P.S.I Stipendium, New York; Ausstellungen im In - und Ausland bit@silverserver.co.at

Helmut Weber geb. 1957, Österreich freier bildender Kuenstler, lebt und arbeitet in Wien; Studium an der Hochschule für Gestaltung Linz; Arbeitsstipendium des BMUK, Ausstellungen im In - und Ausland weber@thing.or.at

Gemeinsame Ausstellungen, Präsentationen:

1995: urban exercises, Camera Austria, Forum Stadtpark, Graz

Hypermedia, Diagonale Salzburg Telepolis, Luxemburg urban exercises, Architekturfestival 80 Tage,Wien On Conditions, former Clocktower gallery, New York Incidental Alterations, The Angel Orensanz Foundation, New York Athenkonferenz, Die Kunst der Reise, Athen @art gallery (www), Illinois

1994: beitrag zur beweglichkeit, Depot, Wien Wandzeitung, museum in progress, Wien Contemporary Living Phototriennal, Art Museum Oulu,Finnland

1993: Reise zu den Quellen, museum in progress,Teheran, Iran

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