Heidi Specker

Speckergruppen Bildings

Zeitgen–ssische Bildkultur wird heute wesentlich durch Medienrealit”t und Computertechnologie bestimmt. In diser neuen Bildkultur kann sich klassische Fotografie nur behaupten, wenn sie auf die Herausforderungen der neuen Techologien reagiert. Das Werk von Heidi Specker ist daf¸r beispielhaft.

Schon der Titel Bildings f¸r den Bildzyklus, der zu sehen ist, weist auf ein neues Verst”ndnis hin. Die Zusammensetzung von "building", englisch "Geb”ude", und "Bild" zu "bilding" fasst Bildinhalt und Form zu einem neuen Begriff zusammen. Hinter dem Begriff verbirgt sich ein Prozess, der klassische Fotografie als Abbildung von Realit”t mit den Techniken digitaler Bildverarbeitung verbindet. Das vorhandene Foto wird gescannt und bearbeitet. Dabei reduziert die K¸nstlerin den Bildinhalt auf eine Struktur, die Details und Tiefe ausschaltet, um subjektive, historische und modellartige Dimensionen zu gewinnen. Zum einen wird im "Bilding" der Bildinhalt als k¸nstlich, digital bearbeitet, gezeigt. Zum anderen offenbart sich in den "Bildings" ein gegens”tzliches Verh”ltnis zwischen Architektur und deren Abbildung. In den Worten der K¸nstlerin: "Im Gegensatz zur Architektur, die zuerst einen Entwurf, daraus das Modell entwickelt und schlieþlich das Geb”ude realisiert, fotografiere ich vorhandene Architektur und vereinfache das Haus zur¸ck zum modellhaften Bildobjekt. In diesem Bildobjekt, das spezifische Bild- und Farbstrukturen aufweist, lassen sich auch Bez¸ge zur Malerei finden. Damit verdeutlicht Heidi Specker auch die Herkunft unserer Bildvorstellungen, seien sie analog oder digital realisiert. Einen weiteren Hintergrund f¸r die "Bildings" sind die derzeitigen Baumaþnahmen in Berlin. Indem sich Heidi Specker auf Geb”ude aus den sechziger und siebziger Jahren bezieht, offenbart sie die historische Dimension von Architektur, die heute gern ¸bersehen wird. In diesem Sinne lehren die Bildings auch ein anderes Sehen, ¸ber das Bild hinaus.

Thomas Wulffen

Heidi Specker Ausgew”hlte biographische Angaben

1962 in Damme geboren 1984 Fachhochschule Bielefeld, Fachbereich Design, Fotografie-/Film-Design 1990 Abschluss als Diplom Designerin bei Prof. J. Heinemann und Prof. J. Brohm 1991 Stipendiatin des DFJW, Deutsch-Franz–sisches Jugendwerk 1993 Arbeitsstipendium des Landes Niedersachsen 1995 Meistersch¸lerin von Prof. J. Brohm, Hochschule f¸r Grafik und Buchkunst, Leipzig

Ausstellungen

1990 "LEIPZIGNEUNZIG", Hochschule f¸r Grafik und Buchkunst, Leipzig *GA 1992 "Fotoarbeiten", Galerie Kunst und Raum, Hannover *GA 1993 "RGB", galerie de fabriek, Rotterdam *EA 1994 "Fotografinnen der Gegenwart", Museum Folkwang, Essen *GA 1995 "Bildings", Kunstverein Elsterpark e.V., Leipzig *EA "1 to 6", Aberdeen Art Gallery, Aberdeen *GA 1996 "Frozen Time", Gebauer und G¸nther, Berlin *GA "Speckergruppen Bildings", Galerie Ulrich Fiedler, K–ln *EA "Junge Kunst", Wilhelm-Hack-Museum, Ludwigsburg *GA "Laboratorium Berlin-Moskau", Contemporary Art Center, Moskau *GA

Publikationen

"Orte, Zeiten und Geschichte/n", Bielefeld 1989 *K "RGB", manual + Diskette, Berlin 1993/95 *EP "Fotofeis '95", Glasgow 1995 *K

*GA Gruppenausstellung *EA Einzelausstellung *K Katalog *EP Einzelpublikation

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