<TIT FOR TAT>

Enter the System

TeleFluidity

Ein Projekt von KUNSTLABOR

Konzeption / Software (fx-net): Franz Xaver W3-Engineering: Oskar Obereder IPR / Theorie / Text: F.E.Rakuschan

<TIT FOR TAT> ist eine kybernetische Anordnung, in der parallel arbeitende Prozessoren mit ihren analogen Schnittstellen im Verbund interagieren.

Ðber eine FaxDataVoiceBox k–nnen jederzeit aktuelle Prozeþdaten von diversen Projekten abgerufen werden. Die Form der Datenausgabe bzw. Dateneinsicht erfolgt je nach Wahl des Schnittstellenmediums.

Der Einstieg in <TIT FOR TAT> ist ¸ber folgende Schnittstellen m–glich: FaxDataVoiceBox 0043 222-5228145 oder 0043 7272-6055

Fax: Senden Sie ein Fax an eine der Nummern. Verschwenden Sie keine Zeit f¸r Ihren Text, sondern achten Sie auf Ihre richtig eingetragene Fax-ID = Faxnummer.

Data: Einloggen via Computer und Modem ueber eine der Tel-Nummern oder ¸ber URL: http://www.kunstlabor.at/kunstlabor/

Voice: Audiotextservice, Ansteuerung mittels Telefontastatur (DTMF).

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Kunstlabor
Tit for Tat

ª(...) Transform it. Wenn noetig hardwaremaessig mit dem Loetkolben, lautet die Devise von KUNSTLABOR. (...) Bei der Frage nach dem verbindlichen Arbeitsethos der K-Laboranten wird man irgendwo zwischen den Positionen der sogenannten Medienk¸nstler, den mad scientists ;-) und den gods of trash in Kunst und Medienkultur landen. Ihr Versuchsgel”nde ist nicht zuf”llig virtuell zwischen information rich und information poor angesiedelt. (...) Eine Zielvorgabe von KUNSTLABOR ist die Realisierung interdisziplin”r erarbeiteter, unkonventioneller Querverbindungen zwischen angeblich inkompatiblen Systemen. Derartige Aufgaben sind f¸r die Industrie –konomisch wenig rentabel, da ein grunds”tzlich neuer Aufbau eines Systems durch die hohen St¸ckzahlen effizienter ist. Ausgangsmaterialien sind etwa industrielle Konfigurationen mit erreichter Ablauffrist, die auf andere Anforderungen hin zuerst recycelt und in den Prozess-Schritten von Permutation, Kommutation und Implementierung neu definiert werden. F¸r ein experimentelles Arbeiten im Technologiebereich er–ffnen sich so neue Problemstellungen, ungewohnte Arbeitsfelder und unkonventionelle Loesungen. (...)´

Fer: KUNSTLABOR - outcomes from electronic twiligtzone. In: ENVELOPE 05/06 (1995), S. 50/51.

KUNSTLABOR FaxDataVoiceBox: +43-1-5228145 E-mail: fx@kunstlabor.at E-mail: fer@silverserver.co.at

Auf <TIT FOR TAT> laufen derzeit folgende telefluide Kreationen:

<Faces Of The Earth> Mittels einer Antennenanlage werden Signale des Wettersatelliten Meteosat empfangen. Empf”nger, Interfaces und Computer erm–glichen die Darstellung der je aktuellen Ansicht der Erde auf einem Monitor. Ðber einen Steuercomputer werden seit 1993 t”glich zwei Ansichten der Erde auf Kleinbildfilm belichtet und zw–lf Ansichten im Dreistunden-Rythmus auf Super8Film und Video aufgezeichnet. Option: Die aktuelle Ansicht der Erde.

<Rotting Apple> Der Videotransponder Channel 38 speist das Signal eines faulenden Apfels in das System. Option:Die aktuelle Ansicht des Apfels.

<Caught On Border> Eine auf einem Logarythmus beruhende Funktion wird durch permanente Rekursionen geteilt. Wenn der Index t den aktuellen Zeitpunkt kennzeichnet, dann entsteht der jeweils aktuelle Wert. Der letzte Rechenwert wird erneut auf das Ergebnis des darauf folgenden Wertes angewandt. Nach Millionen von Rechenoperationen entsteht ein Grenzbereich gegen Null. Die Rechenwerte werden numerisch oder quasi oszillografisch dargestellt. Option: 1. Die numerische Darstellung: a) die Anzahl der Rekursionen b) der aktuelle Wert 2. Die graphische Darstellung der letzten 250 000 Werte des laufenden Rechenvorgangs.

<Inside The Earth> Eine fix installierte Videokamera sendet Bildsignale aus 600 Meter Tiefe. Option: Das aktuelle Bild von einem heute unzug”nglichen Ort.

<Views Of Machinery> Option: Der aktuelle Kamerablick in den Maschinenraum, wo die Rechenprozesse der Projekte laufen.

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bildergarten

KUNSTLABOR Ausgew”hlte biographische Angaben

Kunstlabor sind:

Oskar Obereder: lebt und arbeitet in Wien. Studium an der Hochschule f¸r angewandte Kunst in Wien, Meisterklasse f¸r visuelle Mediengestaltung. 1990 - 93 Betreiber von DEAD DOG GALLERY. 1993 Gr¸ndung der Diskursformation ªtausend meisterwerke´. Betreiber von SILVERSERVER - The Top Adress for Prosumers. Gruendungsmitglied von KUNSTLABOR.

F.E.Rakuschan: lebt und arbeitet in Wien. Schwerpunkt: Kunsttheorie, Medienwissenschaften. Essays, Rezensionen, Katalogtexte, Textobjekte in in- und ausl”ndischen Publikationen, Referate. 1991 gm. mit A. Braito und H. Mark: ªObjet MassacrÈ - Kunsthandlungssyndrome der 80er Jahre´, Video 33:00 min. (Im Auftrag der Akademie der bildenden K¸nste in Wien.) Seit 1993 Mitglied der Diskursformation ªtausend meisterwerke´, und seit 1994 von KUNSTLABOR. Foerderungspreistraeger f¸r Medienkunst 1994.

Franz Xaver: Studium bei Peter Weibel in Wien. Lehrauftr”ge: Computersprachen, Audiovisuelle Produktionen, Elektronik und Elektrotechnik bis 1992 an der Hochschule f¸r angewandte Kunst; Kommunikationstheorie an derTechnischen Universit”t in Graz. Zahlreiche Ausstellungsbeteiligungen im In- und Ausland, u.a. Ars Electronica, Aperto - Biennale di Venezia, Triennale Milano, Kunst und Ausstellungshalle der BRD in Bonn. Gruendungsmitglied von KUNSTLABOR.

Max Kossatz: lebt und arbeitet in Wien. Mitarbeit seit 1993. Waehrend der Aktion ÑMehr Apparate knacken - ein MAKN–ver von KUNSTLABOR" hat er sich im Februar 1996 von der Gruppe getrennt.

ªWir verstehen uns als eine Arbeitsgemeinschaft im Bereich postindustrieller Technokunst, die f¸r die analytisch-kombinatorische Denkfigur mit kybernetischer Weltsicht steht.´ (KUNSTLABOR)

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