Mathilde muPe

Multimedia Exzess - Singen Sie Ihren Weg durchs WWW

Diese Arbeit ersetzt die Computermaus. Heutzutage wird ja schon beinahe alles, was mit der Maus gesteuert werden kann, als Multimedia-Anwendung bezeichnet. Computer-Werbung und Ank¸ndigungen wollen glauben machen, daþ Multimedia aufregend sei und wert, ausprobiert zu werden, da man von seiner eigenen Kreativit”t ¸berrascht werde. Doch je l”nger man vor so einem Multimedia-Schirm sitzt, um so weniger Ñsternengleich" f¸hlt man sich. Es ist Zeit, diese verkr¸ppelnde Maus los zu werden und in Aktion zu kommen.

Multimedia Exzess gibt Menschen die M–glichkeit, ihren Glamour zur¸ckzugewinnen. Sie k–nnen ihre wahren Kapazit”ten als Multimediastar ausloten, indem sie vokal erzeugte T–ne benutzen, um durch das WorldWideWeb zu navigieren. Oder singen Sie einfach zu Playback, h¸ftschwingend wie ein neuer Elvis, den Mikrofonst”nder herumschwingend. Die Installation kann auch f¸r vokale Zeichnungen benutzt werden. Dies ist der ultimative Test der Beherrschung der eigenen Stimme und Bewegungen.

Durch Hardware-Unterst¸tzung reagiert Multimedia Exzess auf Tonh–hen und wandelt Lautst”rke in Bewegungsgeschwindigkeit um. So ist die Arbeit f¸r jedermanns Stimme benutzbar, ob m”nnlich oder weiblich, sch¸chtern oder Groþmaul. Man ben–tigt nur die Einstellung eines Multimedia Stars.

Multimedia Exzess ist eine Arbeit von Mathilde ÊP, entstanden im Herbst 1995. Die inneren elektronischen Bestandteile der ÑMund-Schnittstelle", welche das Eingangs-Signal des Mikrophons in digitale Impulse ¸bersetzt, ist eine Entwicklung und ein Produkt von Michiel Kwakernaat. Dieses Objekt wurde bislang auf dem ÑSpringtij Festival" in Utrecht ausgestellt.

Mathilde MuPe 1995

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bildergarten

Mathilde Mupe Ausgew”hlte biographische Angaben

Mathilde ÊP (muPe) geboren 1962 Ausbildung: Autodidakt

Statement: Eine Br¸cke zwischen materiellem Wissen und dem Experiment mit verschiedenen Disziplinen, wie z.B. Malerei, 3D-Konstruktionen, Zeichnen, Modedesign, Elektronik und Computer herstellen.

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Ausstellungen und Ausstellungsbeteiligungen:

Der Steinzeit-Computer (1993) Eine Tastatur aus Steinen, Erde und Pflanzen, die als Interface zum Internet benutzt werden kann Silicon Graphics Almere 28.-30.10.1993 Theater 'de Balie', Amsterdam, 09.04.1994 Telepolis, Luxemburg, 4.-12.11.1995

Stone Keyboard Time Mark (1994) Ein 'kingsize' Modell der Tastatur in einem Garten. Economic affairs, Den Haag 01.03.1995 Internal affairs, Den Haag 30.03.1995

Grunge calculator, Den-Haag(1995) Ein funktionierender Taschenrechner aus Steinen und Sand

Website "Freaken met WWW" (1994-) Grafisches Abenteuer im World Wide Web http://www.desk.nl/~mupe/

My first Dino (1994) TV, Stein-collage ÑDinosaurus"

Multimedia Excess, Internet World Wide Web (1995) Stimmsensitives Computer-Interface mit bewegungssensitivem Mikrofonkopf.

Homepage im World Wide Web: http://www.desk.nl/mupe

E-mail Adresse: mupe@desk.nl

Ðber Mathilde muPe

Die autodidaktische Amsterdamer K¸nstlerin Mathilde muPe lebt und arbeitet in einem Umfeld der kreativen Hacker- und Kunstszene Amsterdams, die Projekte wie z.B. Ñde digitale stad" geschaffen hat. Ihre Ñhomebase" ist desk.nl, ein von zwei bis drei Leuten gef¸hrtes, offenes Computerlabor, wo bildende K¸nstler und andere Kulturschaffende in die Kunst des Web-Seiten-Gestaltens eingef¸hrt werden. Mathilde muPe selbst hat diese technische Unterst¸tzung nicht n–tig, da sie sich schon seit l”ngerer Zeit ebenso intensiv mit Elektronik und Mikrocomputern besch”ftigt wie mit Gestaltungsaspekten. Ihr K¸nstlername verweist weniger auf eine kulturelle Identit”t als auf eine Prozessorgeneration. MuPe arbeitet hart am Code verschiedener Programmiersprachen. Doch bei aller technischen Beschlagenheit sind ihre Arbeiten sinnliche Gegenentw¸rfe zur B¸rocomputerwelt, wie der normale User sie kennt. Ob mit ihrer Web-Site, mit ihrem Objekt ÑMultimedia Exzess" oder dem von ihr gebauten ÑSteinzeitcomputer", jedesmal scheint es ihr Ziel zu sein, Sinnlichkeit und Emotion in die Netzwelt zu bringen.

Armin Medosch