Ich kann nicht schweigen! Tisa von der Schulenburg in Mecklenburg - Zeichnungen und Dokumente
Ausstellung im Schloss Plüschow, im Schloss Tressow und im Schlosspark Klein Trebbow
17.8. bis 14.9.2003, geöffnet Dienstag bis Sonntag 11 bis 17 Uhr



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Tisa von der Schulenburg (7.12.1903 - 8.2.2001) gilt zu Recht als Zeitzeugin des 20. Jahrhunderts, die sich als engagierte Autorin und Bildkünstlerin einen Namen gemacht hat. Im Vorfeld ihres 100. Geburtstags versteht sich das Ausstellungsprojekt als Annäherung an eine ungewöhnlich couragierte Frau, die ein unkonventionelles Leben führte. Die Präsentationen bildkünstlerischer Äußerungen sowie aufschlussreicher Schrift- und Fotodokumente sollen den Bezug der markanten Persönlichkeit zu Mecklenburg erhellen. Das Motto „Ich kann nicht schweigen!” meint sowohl ihre Lebenshaltung, und zwar zuallererst in ihrer Gegnerschaft gegenüber dem faschistischen Regime, als auch die geistigen Intentionen ihrer Kunst. In ihren Werken hat sich Tisa von der Schulenburg von Anbeginn ihres Schaffens den sozial benachteiligten Mitmenschen zugewandt.
Der Name Tisa von der Schulenburg ist insbesondere mit den Ortschaften Tressow und Klein Trebbow verbunden. Ihre Kindheit und Jugend verbrachte sie zu großen Teilen in Tressow, wo sie, Tochter eines kaiserlichen Generals, als Elisabeth Gräfin von der Schulenburg geboren wurde.
Im Tressower Schloss, das gegenwärtig vom neuen Eigentümer saniert wird, werden in einigen teilrestaurierten Räumen gezeichnete und geschriebene Erinnerungen Tisa von der Schulenburgs an ihre Kindheit und Jugend, ihre ersten Scherenschnitte, Fotodokumente zur Familiengeschichte sowie Aufnahmen von ihren Meck-lenburg-Besuchen ab August 1985 gezeigt. In Klein Trebbow wirkte sie von 1939 bis 1945 als umsichtige Gutsherrin, in diesem Zeitraum verheiratet mit C. U. von Barner. Dort beherbergte sie in den vierziger Jahren die Familie ihres Bruders Fritz-Dietlof Graf von der Schulenburg, der am Attentat des 20. Juli 1944 maßgeblich beteiligt war. Am historisch authentischen Ort eines Treffens Ostern 1944 mit Claus Graf Schenk von Stauffenberg und weiteren Eingeweihten, am Teehaus im Schlosspark, gibt eine Dokumentation Auskunft zu den damaligen Ereignissen.
In der Kirche zu Gressow wurde 1985 für den 1944 hingerichteten Bruder Fritz-Dietlof eine Gedenkkapelle mit einer Bronzetafel und zwei farbigen Bleiglasfenstern eingeweiht.
Die Ausstellung mit künstlerischen Arbeiten im Schloss Plüschow setzt den Schwerpunkt auf Zeichnungen, die mit Mecklenburg verbunden sind. Dazu zählen eine Auswahl aus dem meisterlichen Zyklus „Beweinung", den Tisa von der Schulenburg 1944 unter dem Eindruck des vom „Volksgerichtshof" gegen ihren Bruder gefällten Todesurteils schuf. Verhaltene, sehr eindrucksvolle Studien von hoffnungslosen Menschen am Kriegsende und autobiographische, zum großen Teil noch unveröffentlichte Zeichnungen werden gezeigt. Zu sehen sind aber auch farbige, eher heiter gestimmte Blätter aus den neunziger Jahren, die die erneuerte Zuneigung zur Region ihrer Geburt bekunden.
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Schloss Tressow
Dokumentation: Jugend und Biographie


Klein Trebbow
Teepavillon im Schlosspark
Dokumentation: 1939-1945

Kirche Gressow
(geöffnet sonnabends 11-17 Uhr)


Schloss Plüschow
Ausstellung künstlerischer Arbeiten